Die grandiose Stimmung beim
Triathlon Langdistanzklassiker Challenge Roth über 3,8 km Schwimmen, 180 km
Radfahren und 42,2 km Laufen ließen sich dieses Jahr gleich sieben Starter des
SSV Forchheim sowie eine Staffel nicht entgehen.
Überglücklich erreichten die
beiden weiblichen Debütantinnen, Nadja Ludwig und Lena Drummer nach langer
Vorbereitung mit nur geringer Differenz das Ziel. Zusammen stiegen die beiden
in der zweiten Startgruppe um 6:40 Uhr in den Rother Kanal.
Während Nadja
Ludwig sich relativ weit vorne positionierte und überraschend wenig Gedränge im
Wasser erlebte, hatte Lena Drummer teils mit Kontrahentinnen zu kämpfen. Beide
stiegen voll in ihren geplanten Zielzeiten aus dem Wasser und starteten so
euphorisiert in den langen Tag. Trotz der Zuschauermassen an der Strecke und
gerade in der ersten der beiden Radrunden überholenden Athletinnen wählten
beide eine besonnene Renntaktik und drosselten ihr Tempo, um nicht zu
überziehen und im angestrebten Herzfrequenzbereich zu bleiben. Etwas Probleme bereitete Lena Drummer nach
der Hälfte lediglich eine Verspannung im Bein, was sie zeitweise bereits aus
dem Radtraining kannte. Dies bereitete ihr zwar etwas Schmerzen, aber mit dem
Wissen, dass es beim Laufen kein Problem mehr darstellen wird, biss sie sich
weiter durch. Bei Kilometer 120 war es dann so weit, dass Nadja Ludwig auf ihre
Trainingspartnerin auffuhr. Gemeinsam motivierten sie sich bei aufkommenden
Wind auch auf den letzten 60 Kilometern bis zum zweiten Wechsel. Während Nadja
Ludwig schnell ihren Laufrhythmus fand und in ihrer Sahnedisziplin einfach nur
Spaß hatte und den abschließenden Marathon im konstanten Tempo von 5:40 Min./km
von Anfang bis Ende genießen konnte, ohne einzubrechen, musste Lena Drummer zu
Beginn erst ihren Rhythmus finden.
Immer besser lief es jedoch ab Kilometer 15 bei
ihr und so konnte sie im konstanten Abstand ihre Trainingspartnerin an den
Wendepunkten entgegen kommen sehen, um dann knapp 6 Minuten hinter Ludwig,
ebenfalls mit einem Lauf knapp unter der
4-Stunden-Marke sich in die Arme zu fallen. Beide bleiben deutlich unter der
erträumten 12 Stunden Marke und lieferten einen hervorragenden Einstand ab.
In der 3. Startgruppe um 7:00 Uhr
startete als erster männlicher SSV-Starter Simon Koch ebenfalls bei seinem
Debüt über die Langdistanz in die Auftaktdisziplin, wo er sich durchwegs super
fühlte und einen glänzenden Auftakt erlebte.
Mit konstant hohem Tempo spulte er
die gesamte Radstrecke ab, kassierte aber als er zu nah auf deutlich langsamer
vor ihm fahrende Starter auffuhr, eine sehr ärgerliche Zeitstrafe, weshalb er
zunächst schon auf der Radstrecke 5 Minuten im Strafzelt absitzen musste und
dieses Jahr zusätzlich die Verschärfung mit einem zusätzlichen Kilometer auf
der Laufstrecke auf sich nehmen musste, was ihm somit in der Summe ca. 10
Minuten zusätzlich bescherte. Selbst am Ende der Radstrecke hatte er immer noch
gute Beine und keinerlei Anzeichen von Problemen, so dass er den Beginn der
Marathonstrecke fast etwas zu forsch und mit etwas Wut im Bauch anlief. Mit nur
minimalem Geschwindigkeitsabfall lief er seinen 43,2 km langen Marathon zu Ende
und beendete ein grandioses Debüt nach 9:37 Stunden und 7. Bester Feuerwehrmann
bei der gleichzeitig ausgetragenen Weltmeisterschaft der Feuerwehrleute.
Der vierte Ersttäter, Tobias
Friedrich freute sich bei seiner Angstdisziplin über einen sehr gelungen
Auftakt, den er nach 1:21 Stunden voll im Plan hinter sich bringen konnte, um
sich dann auf dem Rad permanent auf der Überholspur zu befinden. Erst der
aufkommende Wind auf der zweiten Radrunde und fehlende Kontrahenten in seinem
Geschwindigkeitsbereich in seiner Nähe zur Orientierung kosteten ihm etwas
Zeit. Mit guten Beinen und immer noch der Möglichkeit, die 10-Stunden-Marke
unterbieten zu können, startete er in den Marathon. Ab km 21 wurden die Beine
schwerer und die Schritte kürzer. In soliden 3:34 Stunden und ohne Gehpausen
lief er nach 10:11 überglücklich bei den vielen mitgereisten Forchheimer Fans
ins Ziel ein.
Einen absolut zweigeteilten Tag
erlebte der in Topform angetretene Michael Spudat. Mit neuer Schwimmbestzeit
und bis Kilometer 120 auf dem Rad mit starker Leistung ebenfalls auf
Bestzeitkurs unterwegs lief alles nach Plan, außer der Ernährungsplan. Hier
verzettelte er sich mit der fatalen Folge, dass er Magenprobleme bekam und sich
sogar übergeben musste. Dies setzte eine Spirale in Gang, die er nicht mehr
kompensieren konnte. Umso bemerkenswerter war es, dass er sich über den
gesamten Marathon durchkämpfte und dennoch noch unter 12 Stunden das Ziel
erreichte, wo ihn seine Freundin Nadja Ludwig tröstend in Empfang nehmen
konnte.
Mit einem unangestrengtem Gefühl
absolvierte Christan Bindl das Schwimmen. Umso ertaunter und erfreuter war er
nach dem Blick auf die Uhr beim Schwimmausstieg. Das Radfahren war gerade auf
den ersten 40 Radkilometern ein absoluter Genuss, wo er sogar seine
selbstauferlegte Euphoriebremse ziehen musste, um nicht zu schnell unterwegs zu
sein. Härter wurde es dann auf der zweiten Runde, mit deren Ende er auch das
erste Mal 180 km am Stück absolvierte. Positive Gedanken an das bereits
Geschaffte waren dann mehr und mehr auf der Laufstrecke nötig, wo er sich schon
zu Beginn erschöpfter als erhofft fühlte, aber mit einer Mischung aus Gehen an
den Verpflegungsstellen und Laufen überglücklich den Zielkanal erreichte, wo er
seiner Frau noch mit Siegerkuss begrüßen konnte und auch die letzten Meter noch
hinter sich brachte, wohl wissend, dass er alles aus sich heraus geholt hatte
an diesem Tag, wenn es auch nicht ganz für die erhoffte Sub-12-Stunden Zielzeit
gereicht hat.
Matthias Neubauer erlebte leider einen enttäuschenden
Tag. Nach starkem Schwimmen lief es auf der ersten Radrunde zunächst sehr
ordentlich und genau in seinem anvisierten Bereich. Doch im Laufe der zweiten
Runde bekam er zunächst große energetische Probleme, gefolgt von Problemen mit
der Atmung, was ihn dann nach wenigen Laufkilometern zur Aufgabe zwang.