
Die beiden SSV-Athleten Ralf Gärtner und Christian Seeberger
hatten sich in ihren Altersklassen bereits zu Beginn der Saison durch das
erfolgreiche Abschneiden beim Ironman 70.3 in Luxemburg einen der begehrten
Startplätze sichern können. Während für Christian Seeberger die erfolgreiche
Qualifikation schon das i-Tüpfelchen war und er „nur“ ein gutes Rennen machen
wollte, reiste Ralf Gärtner in absoluter Topform und großen Ambitionen bereits
in den Vortagen an.
Getrennt aufgrund der Wellenstarts nach den jeweiligen Altersklassen
startete Christian Seeberger 13 Minuten vor Ralf Gärtner seinen Wettkampf über
1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und dem abschließenden Halbmarathon per
pedes.
Beim mit erlaubtem Tragen eines Neoprenanzuges ersten Part
absolvierten Schwimmen erwischte Christian Seeberger in seiner schwächsten
Disziplin einen guten Auftakt und verließ fast exakt im Zeitplan als 132.
seiner Altersklasse nach 30:56 Minuten den 20,8 Grad kalten See. Nicht am
Anschlag schwimmend gestaltete auch Ralf Gärtner den Auftakt erfolgreich und
lag schon hier mit nur geringem Rückstand als 16. in 25:05 Minuten
aussichtsreich im Rennen. 
Mit zwei äußerst starken Radleistungen wechselten Christian Seeberger
(2:22:32) als mittlerweile 32., Ralf Gärtner nach 2:16:31 Std. auf dem Rad als
4. seiner Altersklasse in Schlagdistanz zur Spitze auf die abschließende
Laufstrecke. Während auf der leicht welligen, aber doch sehr eckigen und von
Zuschauermassen schon fast übervölkerten kleinen Ort Zell am See die
Laufstrecke nicht für Bestzeiten geeignet war, musste Christian Seeberger
aufgrund der großen Hitze schon zu Beginn sein angestrebtes Lauftempo darüber
hinaus drosseln. Auch in der Folge war nur noch normales Joggingtempo möglich,
weswegen er mit einer Halbmarathonzeit von 1:57:10 nach 4:58 Stunden als
Gesamt-719. und 133. seiner Altersklasse M 35 wieder zurück fiel, aber dennoch
auf ein absolutes Highlight seiner Triathlonkarriere zurückblicken konnte.
Ralf
Gärtner hingegen musste sich zu Beginn des Laufes schon fast bremsen, so voller
Adrenalin und gepuscht durch die Zuschauermassen, aber auch mitgereisten
Betreuer, lief er los. Nie im Bilde, wie weit vorne er sich wirklich befand,
lief er sein eigenes Rennen und versuchte unabhängig von der Platzierung das
Maximale aus sich heraus zu holen. Das war insbesondere auf den letzten 5
Kilometer nötig, wo es für ihn richtig hart wurde und er sprichwörtlichen mit
dem letzten Tropfen ins Ziel kam. Mit der starken Laufleistung (1:24:01 Std.)
arbeitete er sich mit einer Gesamtzeit von 4:13 Stunden bis auf den
Vizeweltmeisterplatz seiner Altersklasse nach vorne und ließ als drittbester
Amateur und Gesamt-31. sogar Profistarter hinter sich. Als er das
Ergebnis eine Stunde nach seinem Zieleinlauf endlich offiziell erfuhr,
kannte die Freude keine Grenzen mehr.
Während sich Ralf Gärtner direkt im Anschluss in den verdienten Urlaub
verabschiedete, wartet für Christian Seeberger und seine Teamgefährten schon am
kommenden Sonntag beim Mannschaftstriathlon im hessischen Baunatal der
abschließende Wettkampf in der 2. Bundesliga.