Montag, 29. Mai 2017

SSV überzeugt in der 2. Bundesliga

Dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung gelingt dem Team um Kapitän Ralf Gärtner der langersehnte Sprung auf den fünften Platz beim Ligaauftakt in Trebgast. Gleichenorts präsentiert sich das Forchheimer Damenteam wiederum sehr stark und feiert den ersten Mannschaftssieg in der Regionalliga. Das zweite Herrenteam zeigt sich verbessert auf Rang acht.

2. Bundesliga, Herren

Bei hochsommerlichen Temperaturen am Trebgaster Badesee kamen nicht nur die Athleten ins Schwitzen, sondern auch den Zuschauern bot sich ein tolles Spektakel. Diesmal stand eine Sprintdistanz von 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und 4,4 Kilometern Laufen an. Um 9 Uhr fiel der Startschuss für die 14 Teams der 2. Bundesliga Süd. Der SSV Forchheim trat mit Andreas Dreitz, Andreas und Christoph Prem, Michael Kalb und Ralf Gärtner in Topbesetzung an und es waren zunächst die Brüder Prem, die sich durch eine gute Schwimmleistung eine hervorragende Ausgangsposition für das weitere Rennen sicherten. Dreitz folgte ihnen zehn Sekunden später aus dem Wasser und hatte sie bereits beim Radaufstieg durch einen perfekten Wechsel eingeholt. Gärtner, der nochmals 15 Sekunden später als 23. wieder festen Boden unter den Füßen hatte, wusste, dass ihm nun eine entscheidende Rennphase bevorstand. Schafft er es, den Rückstand auf die Radgruppe um seine Teamkollegen zuzufahren, kann er viel vom Windschatten des starken Radfahrers Dreitz profitieren und es würde ihn im Feld bis in die Spitzengruppe nach vorne spülen. Gelingt es ihm nicht, verliert er den Anschluss an die Spitzengruppe und wird diesen auch auf der Laufstrecke nicht mehr herstellen können.

In einem Kraftakt auf den ersten Radkilometern schloss Gärtner zur Gruppe um Dreitz auf. Mit gleich vier Athleten im vorderen Feld hatten die SSVler die bestmögliche Ausgangslage für den weiteren Rennverlauf. Doch als Dreitz die ersten Attacken fuhr, fielen diesen auch Andreas und Christoph Prem zum Opfer. Gärtner konnte sich gerade so im Windschatten festbeißen. Währenddessen hatte sich Kalb im Mittelfeld des Rennens eingefunden.

So wechselten Gärtner und Dreitz in einer Verfolgergruppe, die bis auf zehn Sekunden an die vierköpfige Spitzengruppe herangefahren war, in die Laufschuhe. Andreas Prem als 20. und Christoph als 43. auf der Laufstrecke hatten den Kontakt nach ganz vorne verloren und mussten sich nun im dichten Mittelfeld mit harten Platzkämpfen auseinandersetzen. Doch sie bestanden und brachten die Plätze 27 (Andreas, Swim 10:44 – Bike 27:41 – Run 15:34 – Gesamt 55:08 Minuten) und 41 (Christoph, 10:48 – 28:40 – 15:37 – 56:15) ins Ziel. Kalb fiel auf der Radstrecke zunächst noch etwas zurück, sah durch eine tolle Laufleistung aber direkt nach seinem Teamkollegen Christoph die Ziellinie (11:37 – 28:43 – 14:50 – 56:17).

An der Spitze war es spannend bis zum Schluss. Dass Dreitz mit die schnellsten Beine im Feld hatte, war klar, und auch dass er alles daran setzen würde, die vier Ausreißer noch einzuholen. Beinahe hätte es für ihn auch noch zum Tagessieg gereicht. Einzig der Erlanger Kraft, den Dreitz beim Forchheimer Swim and Run im April noch geschlagen hatte, konnte sich wehren und verwies den Profi auf Rang zwei (10:57 – 26:55 – 13:52 – 52:49). Für Gärtner galt es, seine Position zu verteidigen. Die Aufholjagd zu Beginn des Radfahrens hatten ihm viele Körner gekostet. Doch er biss sich durch und sicherte sich den 12. Platz (11:12 – 26:47 – 15:12 – 54:10).


Aus den vier besten Einzelplatzierungen eines jeden Teams ergab sich für die Forchheimer letztlich der langersehnte fünfte Rang in der Teamwertung. Dabei hatten sie mit der aggregierten Platzziffer von 82 noch Pech und mussten sich dem Team aus Aschaffenburg (Platzziffer 80) knapp geschlagen geben. Der Freude über das beste Abschneiden seit Jahren tat dies jedoch keinen Abbruch.

Regionalliga, Damen

Die SSV Damen schreiben ihre Erfolgsgeschichte fort. Stand für den Liganeuling beim Auftaktwettkampf noch ein zweiter Platz zu Buche gelang ihnen in Trebgast der Sprung in die Mitte des Podiums.

Teamchefin Juliane Müller schickte das erfolgreiche Team aus Weiden unverändert in den zweiten Wettkampf. So standen Hanna Krauß, Lena Gottwald und Anita Trinkerl neben ihr an der Startlinie. Und Krauß dominierte gleich wieder im Wasser. Unangefochten sicherte sie sich die schnellste Schwimmzeit unter den 44 Athletinnen der Regionalliga und zusätzlich unter den Starterinnen der 2. Damen-Bundesliga, die zeitgleich starteten. Gottwald folgte in der Verfolgergruppe, während Müller und Trinkerl im vorderen Mittelfeld aufs Rad stiegen.

Auch der weitere Rennverlauf war erwartungsgemäß. Gottwald würde ihre Radstärke ausspielen und mit ihr eine Verfolgergruppe zu Krauß aufschließen. Doch auch Müller legte eine starke Radleistung hin und konnte einige Plätze gut machen. Trinkerl hingegen musste einige Konkurrentinnen passieren lassen.

So kamen Gottwald und Krauß zusammen mit der an diesem Tag stärksten Athletin, Tamara Hitz aus Immenstadt, sowie einer Regensburgerin mit über einer Minute Vorsprung in die Wechselzone. Den Sieg würden sie nun unter sich ausmachen. Gottwald zeigte sich sehr professionell und ging dank der kürzesten Wechselzeit als Erste auf die Laufstrecke, doch Hitz ließ sich nicht abschütteln und zog das Tempo gleich an. Selbst Krauß als stärkste Läuferin im Team konnte der Immenstädterin nichts entgegen setzen. Sie lief mit deutlichem Abstand als Erste im Ziel ein, gefolgt von Krauß (10:38 – 31:42 – 16:42 – 1:00:27) und Gottwald (11:40 – 30:44 – 17:22 – 1:00:46).

Hitz’ gewertete Teamkolleginnen kamen als Siebte und Achte ins Ziel. Somit schloss Immenstadt das Rennen mit Platzziffer 16 ab. Mit Krauß (2.) und Gottwald (3.) standen die Forchheimerinnen währenddessen bei Platzziffer 5 und fieberten mit ihrer dritten Athletin. Schafft sie es auf Rang elf oder besser, stehen die SSVlerinnen ganz oben am Treppchen.

Und Müller gab alles. Auf den letzten Metern zog sie den Schlussprint an, überholte noch zwei Konkurrentinnen und wurde dabei selbst von einer Münchnerin verfolgt. Müller lag nun auf Platz elf, welcher dem Team für den Sieg reichen würde. Doch unmittelbar vor der Ziellinie griff die Münchnerin an und durchschritt neben Müller den Zielbogen. So galt es auf die Zeitmessung zu warten. Diese bescheinigte Müller einen Vorsprung von einer Hundertstelsekunde gegenüber der Münchnerin.  Müller verteidigte somit Platz elf (13:07 – 31:02 – 17:56 – 1:03:20) und sicherte ihrem Team den gemeinsamen Tageserfolg mit ihren schärfsten Konkurrentinnen aus Immenstadt (beide Platzziffer 16). Das Traumergebnis komplettierte Trinkerl auf Rang 30 (13:17 – 34:18 – 19:23 – 1:08:14).

Regionalliga, Herren

Die zweite Herrengarde des SSV lief in veränderter Formation auf. Für die ins erste Team aufgerückten Prems kamen Manuel Heilmann und Matthias Türk ins Team, Simon Koch ersetzte Andreas Maiwald. Routinier Frank Müller sowie Kapitän Steffen Lotter blieben dem Team erhalten.

Der Kapitän war es auch, der den Schwimmstart meisterte und sich unter den 75 Athleten zunächst ganz vorne einordnete. Heilmann brauchte etwas bis er sich freigeschwommen hatte, fand dann aber sein Tempo, konnte an Lotter vorbeiziehen und sich in einer Verfolgergruppe festsetzen. Müller schwamm trotz eines Schlags aufs Auge, den er beim Start abbekommen hatte, zu Lotter auf und verließ mit ihm im Mittelfeld das Wasser. Alle drei fanden sich nach einem Zusammenschluss bald in der gleichen Radgruppe wieder. Türk erwischte eine Radgruppe im hinteren Mittelfeld. Koch verpasste diese.

Heilmann und Lotter verhielten sich klug und konnten auf den Plätzen 19 und 20 in die Laufschuhe wechseln. Müller hingegen erwischte keinen guten Tag in den Pedalen und büßte viele Plätze ein. Er wechselte als 52. in die Laufschuhe. Türk als 40. und Koch als 65. hingegen konnten etwas aufholen.

Auf den abschließenden drei Laufrunden um den Trebgaster Badesee zeigte sich Heilmann beständig und landete als schnellster Forchheimer auf Rang 22 (11:32 – 27:23 – 16:11 – 56:29). Auch Lotter schlug sich wacker und wurde 29. (11:51 – 27:18 – 17:01 – 57:17). Hatte sich Türk nach dem Radfahren in Schlagdistanz zum breiten Mittelfeld platziert, verhinderten Magenkrämpfe ein besseres Abschneiden. Er musste letztlich einige vorher eingesammelte Konkurrenten  wieder vorbeiziehen lassen und kam hinter Müller (51., 11:53 – 29:40 – 16:38 – 59:20) ins Ziel (12:18 – 28:09 – 17:50 – 59:32). Koch’s Aufholjagd zu Fuß kam zu spät. Er wurde 55. (13:29 – 29:19 – 15:59 – 1:00:03). Ein nicht optimales Rennen reichte schließlich zu einem soliden achten Platz für das zweite Forchheimer Team.


Bevor das dritte Forchheimer Herrenteam am 18. Juni beim Stadttriathlon Forchheim in die Landesligasaison startet, können die Regionalliga-Herren am 17. Juni beim Mannschaftswettkampf in Lauingen den nächsten Schritt machen. Dort nehmen auch die Damen wieder einen Podestplatz ins Visier. Bereits am 11. Juni zieht die 2. Bundesliga in Darmstadt mit dem zweiten Saisonrennen nach.