Nach einer kurzen Sommerpause machte die Triathlonliga
Bayern Halt in Schongau, wo das Regionalligarennen gleichzeitig in die Wertung
bayerische Meisterschaft über die Kurzdistanz mit Windschattenfreigabe
(1,5/40/10 km) einging. Während die Herren ihr bestes Saisonergebnis einfuhren,
bauten die Damen, angeführt von der neuen bayerischen Vizemeisterin Lena
Gottwald, ihre Tabellenführung weiter aus.
Regionalliga, Herren
Als für Kapitän Steffen Lotter sowie Andreas
Kalb, Frank Müller, Chris Dels und Michael Stirnweiß um neun Uhr der
Startschuss ertönte, zeigte das Thermometer sowohl im Wasser als auch an der
Luft nicht einmal 18 Grad an. Für den Schweiß mussten die Athleten an diesem
Tag also selbst sorgen. Und so stieg Kalb nach starkem Schwimmen als 13. aus
dem Wasser. Es folgten Lotter und Müller. Dels verließ im Mittelfeld das kühle
Nass. Stirnweiß hatte mit der Kälte zu kämpfen und fand nie seinen Rhythmus. Mit
deutlichem Rückstand streifte er in schier aussichtsloser Position als 64.
seinen Neoprenanzug ab und machte sich alleine auf eine lange Aufholjagd.
Für seine Teamkollegen galt es bei den zwei
knackigen Anstiegen zu Beginn der beiden Radrunden die ersten Attacken der
Konkurrenz zu parieren und die Radgruppen nicht zu verlieren. Lotter und vor
allem Dels zeigten eine gute Radleistung, auch Müller präsentierte sich
konstanter als zuvor. Einzig der so aussichtsreich ins Rennen gestartete Kalb
konnte die ständigen Tempowechsel nicht mitgehen und wurde mehrere Radgruppen
durchgereicht. Währenddessen musste Stirnweiß ab dem ersten Kilometer Vollgas
geben um den Anschluss an die enteilte Konkurrenz wieder herzustellen. Zwar
gabelte er zwischenzeitlich immer wieder einzelne Konkurrenten auf. Doch es
dauerte gut 25 kräftezehrende Kilometer bis er zu einer Gruppe auffahren
konnte.
Dels |
Die abschließenden vier Laufrunden über
Kopfsteinpflaster durch die verwinkelte Altstadt sowie auf den schmalen Wegen entlang
der Stadtmauer versprachen kurzweilig zu werden, zumal man auch immer wieder
den mit Zuschauern gefüllten Marienplatz im Herzen der Stadt überqueren musste.
Die besten Karten auf den zehn Kilometern per pedes hatte Dels im Team der
Forchheimer. In den Laufschuhen ging es für ihn nur noch nach vorne. Erst der
Zielbogen beendete für ihn als 16. (Swim 21:14 – Bike 1:02:24 – Run 37:28 –
Gesamt 2:03:31 Stunden) das Überholen. Auch Müller konnte zu Fuß noch einige
Plätze gut machen und landete auf Rang 28 (20:10 – 1:04:27 – 40:40 – 2:07:28).
Lotter hingegen büßte noch 18 Platzziffern ein und wurde 38. (19:50 – 1:02:44 –
44:39 – 2:09:16). Stirnweiß, auf dem Rad immerhin schon auf Rang 57
vorgefahren, setzte seine Aufholjagd auch in der letzten Disziplin fort,
überholte bald seinen Teamkollegen Kalb, der weiterhin nicht in zu seinem Leistungsvermögen
fand, und lag nach sieben gelaufenen Kilometern bereits auf Rang 40. Doch dann
brachten ihn Krämpfe zum Stehen. Er musste einige Konkurrenten wieder ziehen
lassen und erreichte als 44. (23:41 – 1:04:15 – 40:33 – 2:10:38) das Ziel. Kalb
überquerte die Ziellinie schließlich als 55. (19:07 – 1:07:20 – 45:43 –
2:14:33).
Trotz einiger Probleme sprang für die
Forchheimer ein versöhnlicher sechster Rang in der Teamwertung heraus, was auch
das diesjährige beste Saisonergebnis ist. In der Tabelle scheint der achte Rang
unter den 15 Teams bereits derart gefestigt, dass sich wohl auch nach dem
letzten Rennen in Regensburg keine Verschiebungen mehr ergeben.
Regionalliga, Damen
Gärtner und Land beim Schwimmausstieg |
Beim vorletzten Wettkampf der Saison nahm
Teamchefin Juliane Gärtner ihren ersten Wechsel vor. Für Anita Trinkerl kam
nach langer Verletzungspause Neuzugang Katharina Lang ins Team. Gärtner selbst
sowie Lena Gottwald und Hanna Krauß komplettierten das Forchheimer Aufgebot.
Krauß verzichtete beim Schwimmen auf einen
Neoprenanzug und konnte wegen der Kälte ihr Schwimmen daraufhin nicht so
dominant gestalten wie gewohnt. Dennoch reichte es um in einer dreiköpfigen
Spitzengruppe, in der auch die spätere bayerische Meisterin Tamara Hitz aus
Immenstadt war, aus dem Wasser zu kommen. Doch schon den Wechsel in die
Radschuhe absolvierte Hitz 37 Sekunden schneller als Krauß und zog am Rad
zunächst davon. Als Vierte mit einer Minute Rückstand verließ Gottwald den Lech
und jagte fortan der Spitze hinterher. Doch auch Gärtner und Lang hatten sich
als Zehnte und Zwölfte eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet.
Es dauerte nicht lange bis Gottwald zur
Zweiergruppe um Krauß auffuhr. Doch als sich die beiden an der Führungsarbeit nicht
recht beteiligten, setzte Gottwald ihre Aufholjagd alleine fort und schloss
schließlich zu Hitz auf. Im weiteren Rennverlauf konnten Gärtner und Lang mit
ihrer Radgruppe wiederum zu Krauß auffahren.
Gottwald und Hitz |
Mit über drei Minuten Vorsprung wechselte das
Führungsduo Hitz/Gottwald in die Laufschuhe. Hitz drückte von Anfang an auf’s
Tempo und unterstrich damit ihre Ambitionen. Gottwald war sich auch schnell
bewusst, dass sie diese Pace nicht lange mitgehen kann und besann sich auf die
Verteidigung ihres Vorsprungs auf Rang drei. Bis zum Schluss geriet ihr zweiter
Platz nie wirklich in Gefahr und so freute sie sich schließlich über die
Silbermedaille (20:55 – 1:07:59 – 43:40 – 2:14:27).
Lang und Gärtner führen die Verfolgergruppe an |
Gärtner, Krauß und Lang kamen in einer großen
Verfolgergruppe in die zweite Wechselzone. Der Kampf um Bronze war für Krauß
jedoch bald beendet als sie mit Hüftschmerzen aufgeben musste. Besser lief es
bei den anderen SSVlerinnen. Obwohl Gärtner mit ihrer Laufzeit nicht zufrieden
war, erreichte sie mit Rang sieben ihre beste Einzelplatzierung (22:32 –
1:09:03 – 45:20 – 2:19:20). Auch Lang war nach einer langwierigen
Schienbeinverletzung und praktisch ohne Lauftraining mit dem 15. Platz (22:33 –
1:09:07 – 48:45 – 2:23:14) bei ihrem Ligadebüt sehr zufrieden.
Mit dem zweiten Platz in der Tageswertung
bauen die Forchheimer Damen ihre Tabellenführung auf Immenstadt weiter aus und
können beim Saisonfinale am 6. August in Regensburg bayerische
Mannschaftsmeisterinnen werden. Zum Titelgewinn reicht ihnen dann bereits Platz
vier.
Das Podium der Damen (v.l.): Forchheim, Würzburg, Immenstadt |