Montag, 24. Juli 2017

SSV Damen stehen vor Titelgewinn

Nach einer kurzen Sommerpause machte die Triathlonliga Bayern Halt in Schongau, wo das Regionalligarennen gleichzeitig in die Wertung bayerische Meisterschaft über die Kurzdistanz mit Windschattenfreigabe (1,5/40/10 km) einging. Während die Herren ihr bestes Saisonergebnis einfuhren, bauten die Damen, angeführt von der neuen bayerischen Vizemeisterin Lena Gottwald, ihre Tabellenführung weiter aus.

Regionalliga, Herren

Als für Kapitän Steffen Lotter sowie Andreas Kalb, Frank Müller, Chris Dels und Michael Stirnweiß um neun Uhr der Startschuss ertönte, zeigte das Thermometer sowohl im Wasser als auch an der Luft nicht einmal 18 Grad an. Für den Schweiß mussten die Athleten an diesem Tag also selbst sorgen. Und so stieg Kalb nach starkem Schwimmen als 13. aus dem Wasser. Es folgten Lotter und Müller. Dels verließ im Mittelfeld das kühle Nass. Stirnweiß hatte mit der Kälte zu kämpfen und fand nie seinen Rhythmus. Mit deutlichem Rückstand streifte er in schier aussichtsloser Position als 64. seinen Neoprenanzug ab und machte sich alleine auf eine lange Aufholjagd.
 
Lotter
Für seine Teamkollegen galt es bei den zwei knackigen Anstiegen zu Beginn der beiden Radrunden die ersten Attacken der Konkurrenz zu parieren und die Radgruppen nicht zu verlieren. Lotter und vor allem Dels zeigten eine gute Radleistung, auch Müller präsentierte sich konstanter als zuvor. Einzig der so aussichtsreich ins Rennen gestartete Kalb konnte die ständigen Tempowechsel nicht mitgehen und wurde mehrere Radgruppen durchgereicht. Währenddessen musste Stirnweiß ab dem ersten Kilometer Vollgas geben um den Anschluss an die enteilte Konkurrenz wieder herzustellen. Zwar gabelte er zwischenzeitlich immer wieder einzelne Konkurrenten auf. Doch es dauerte gut 25 kräftezehrende Kilometer bis er zu einer Gruppe auffahren konnte.

Dels
Die abschließenden vier Laufrunden über Kopfsteinpflaster durch die verwinkelte Altstadt sowie auf den schmalen Wegen entlang der Stadtmauer versprachen kurzweilig zu werden, zumal man auch immer wieder den mit Zuschauern gefüllten Marienplatz im Herzen der Stadt überqueren musste. Die besten Karten auf den zehn Kilometern per pedes hatte Dels im Team der Forchheimer. In den Laufschuhen ging es für ihn nur noch nach vorne. Erst der Zielbogen beendete für ihn als 16. (Swim 21:14 – Bike 1:02:24 – Run 37:28 – Gesamt 2:03:31 Stunden) das Überholen. Auch Müller konnte zu Fuß noch einige Plätze gut machen und landete auf Rang 28 (20:10 – 1:04:27 – 40:40 – 2:07:28). Lotter hingegen büßte noch 18 Platzziffern ein und wurde 38. (19:50 – 1:02:44 – 44:39 – 2:09:16). Stirnweiß, auf dem Rad immerhin schon auf Rang 57 vorgefahren, setzte seine Aufholjagd auch in der letzten Disziplin fort, überholte bald seinen Teamkollegen Kalb, der weiterhin nicht in zu seinem Leistungsvermögen fand, und lag nach sieben gelaufenen Kilometern bereits auf Rang 40. Doch dann brachten ihn Krämpfe zum Stehen. Er musste einige Konkurrenten wieder ziehen lassen und erreichte als 44. (23:41 – 1:04:15 – 40:33 – 2:10:38) das Ziel. Kalb überquerte die Ziellinie schließlich als 55. (19:07 – 1:07:20 – 45:43 – 2:14:33).

Trotz einiger Probleme sprang für die Forchheimer ein versöhnlicher sechster Rang in der Teamwertung heraus, was auch das diesjährige beste Saisonergebnis ist. In der Tabelle scheint der achte Rang unter den 15 Teams bereits derart gefestigt, dass sich wohl auch nach dem letzten Rennen in Regensburg keine Verschiebungen mehr ergeben.

Regionalliga, Damen

Gärtner und Land beim Schwimmausstieg
Beim vorletzten Wettkampf der Saison nahm Teamchefin Juliane Gärtner ihren ersten Wechsel vor. Für Anita Trinkerl kam nach langer Verletzungspause Neuzugang Katharina Lang ins Team. Gärtner selbst sowie Lena Gottwald und Hanna Krauß komplettierten das Forchheimer Aufgebot.

Krauß verzichtete beim Schwimmen auf einen Neoprenanzug und konnte wegen der Kälte ihr Schwimmen daraufhin nicht so dominant gestalten wie gewohnt. Dennoch reichte es um in einer dreiköpfigen Spitzengruppe, in der auch die spätere bayerische Meisterin Tamara Hitz aus Immenstadt war, aus dem Wasser zu kommen. Doch schon den Wechsel in die Radschuhe absolvierte Hitz 37 Sekunden schneller als Krauß und zog am Rad zunächst davon. Als Vierte mit einer Minute Rückstand verließ Gottwald den Lech und jagte fortan der Spitze hinterher. Doch auch Gärtner und Lang hatten sich als Zehnte und Zwölfte eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet.

Es dauerte nicht lange bis Gottwald zur Zweiergruppe um Krauß auffuhr. Doch als sich die beiden an der Führungsarbeit nicht recht beteiligten, setzte Gottwald ihre Aufholjagd alleine fort und schloss schließlich zu Hitz auf. Im weiteren Rennverlauf konnten Gärtner und Lang mit ihrer Radgruppe wiederum zu Krauß auffahren.

Gottwald und Hitz

Mit über drei Minuten Vorsprung wechselte das Führungsduo Hitz/Gottwald in die Laufschuhe. Hitz drückte von Anfang an auf’s Tempo und unterstrich damit ihre Ambitionen. Gottwald war sich auch schnell bewusst, dass sie diese Pace nicht lange mitgehen kann und besann sich auf die Verteidigung ihres Vorsprungs auf Rang drei. Bis zum Schluss geriet ihr zweiter Platz nie wirklich in Gefahr und so freute sie sich schließlich über die Silbermedaille (20:55 – 1:07:59 – 43:40 – 2:14:27).

Lang und Gärtner führen die Verfolgergruppe an
Gärtner, Krauß und Lang kamen in einer großen Verfolgergruppe in die zweite Wechselzone. Der Kampf um Bronze war für Krauß jedoch bald beendet als sie mit Hüftschmerzen aufgeben musste. Besser lief es bei den anderen SSVlerinnen. Obwohl Gärtner mit ihrer Laufzeit nicht zufrieden war, erreichte sie mit Rang sieben ihre beste Einzelplatzierung (22:32 – 1:09:03 – 45:20 – 2:19:20). Auch Lang war nach einer langwierigen Schienbeinverletzung und praktisch ohne Lauftraining mit dem 15. Platz (22:33 – 1:09:07 – 48:45 – 2:23:14) bei ihrem Ligadebüt sehr zufrieden.


Mit dem zweiten Platz in der Tageswertung bauen die Forchheimer Damen ihre Tabellenführung auf Immenstadt weiter aus und können beim Saisonfinale am 6. August in Regensburg bayerische Mannschaftsmeisterinnen werden. Zum Titelgewinn reicht ihnen dann bereits Platz vier.
Das Podium der Damen (v.l.): Forchheim, Würzburg, Immenstadt