Bernd Hagen und Frank Müller rocken Ironman
Hawaii
Da
waren sie, die härtesten Bedingungen seit langem auf Hawaii. Starke Strömung
und Wellengang schon beim Schwimmen, Wind, Wind und nochmals Wind auf der
Radstrecke und abartige Hitze beim ohnehin schon schwer zu laufenden
Marathonkurs. Es gibt durchaus angenehmere Dinge, die sich der Normalbürger auf
Hawaii vorstellen könnte, aber genau deswegen waren die beiden auf der Insel,
um sich mit den besten der Welt zu messen.
Wie
es bei einer Weltmeisterschaft nicht anders zu erwarten ist, hatten Frank und
Bernd schon beim Schwimmen ordentlich mit der Konkurrenz zu kämpfen, denn bei
solch einer hohen Leistungsdichte ist ein freies Schwimmen fast nicht möglich.
Trotzdem kam Frank bereits nach einer knappen Stunde aus dem Wasser, was er
zwar schneller erwartet hatte, an diesem Tag aber eine super Zeit sein sollte.
Bernd war froh, als er das Geprügel hinter sich lassen konnte und nach 1:07
Stunde zu seinem Rad rennen durfte, um seine Aufholjagd zu starten. Die wurde
bereits nach 15 km von einem Referee durchkreuzt, als er beim ÜBERHOLEN!!!! eine
4-minütige Draftingstrafe kassierte, die er 30 km später absitzen musste.
Besser lief es zu Beginn für Frank Müller, der sich stetig an seinen eigenen
Wattvorgaben orientierte und sich seine Kräfte so gut einteilte. So holte er
sich bereits vor der Wende in Hawi den ein oder anderen zu schnell los
gefahrenen Konkurrenten zurück. Doch auch seine Überholfahrt wurde von einem
Referee ausgebremst, als er BERGAN BEIM ÜBERHOLEN!!! ebenfalls eine äußerst
merkwürdige 4-minütige Draftingstrafe kassierte, die er bei km 140 mit einem
4-minütigen Fluchmonolog unter dem Penalty-Zelt abhaken musste. Ohne Einbruch
und mit starken Radleistungen erreichte zu erst Frank und 5 Minuten später den
zweiten Wechsel. Beide hatten sich für den Marathon viel vorgenommen und
wollten weitere Plätze gut machen. So liefen die beiden die ersten 16 km
entlang des welligen legendären Alii Drive’s mit hohem Tempo an Konkurrent für
Konkurrent vorbei. Doch nach dem Scharfrichter an der steilen Palani Road ging
es auf dem Highway stadtauswärts erst richtig los. Keine Wolke am Himmel,
flimmernder Asphalt und brutale Hitze, dazu kamen bei Bernd Magenprobleme von
den kalten Getränken und bei Frank leichte Bauchkrämpfe, die Bernd zu einem
langsameren Tempo und Frank zu einigen kurzen Gehpausen zwangen.
Glücklicherweise erholten sich beide wieder und kämpften sich bravourös
Richtung des wohl emotionalsten Zieleinlaufs der Welt am Alii Drive. Mit knapp
3 Minuten Differenz überquerten Frank als 98. und Bernd als 115. des gesamten
Starterfeldes von fast 2000 Athleten (bei 50 Herren- und 30 Damenprofis!!!) die
Ziellinie der IRONMAN WELTMEISTERSCHAFT. Danach stand für die beiden der wohl
verdiente Off-Season-Beginn, den sie mit ein paar weiteren Tagen auf den
hawaiianischen Inseln einleiteten.
98.
(23. M 30) Frank Müller 1:00:41/5:06:05/3:15:00 – 9:27:56
115.
(21. M 35) Bernd Hagen 1:07:37/5:04:06/3:12:05 – 9:30:40
Frank erreicht die Radwende in Hawi