Freitag, 16. November 2012

Hawaii 2012



Bernd Hagen und Frank Müller rocken Ironman Hawaii

Da waren sie, die härtesten Bedingungen seit langem auf Hawaii. Starke Strömung und Wellengang schon beim Schwimmen, Wind, Wind und nochmals Wind auf der Radstrecke und abartige Hitze beim ohnehin schon schwer zu laufenden Marathonkurs. Es gibt durchaus angenehmere Dinge, die sich der Normalbürger auf Hawaii vorstellen könnte, aber genau deswegen waren die beiden auf der Insel, um sich mit den besten der Welt zu messen.
Wie es bei einer Weltmeisterschaft nicht anders zu erwarten ist, hatten Frank und Bernd schon beim Schwimmen ordentlich mit der Konkurrenz zu kämpfen, denn bei solch einer hohen Leistungsdichte ist ein freies Schwimmen fast nicht möglich. Trotzdem kam Frank bereits nach einer knappen Stunde aus dem Wasser, was er zwar schneller erwartet hatte, an diesem Tag aber eine super Zeit sein sollte. Bernd war froh, als er das Geprügel hinter sich lassen konnte und nach 1:07 Stunde zu seinem Rad rennen durfte, um seine Aufholjagd zu starten. Die wurde bereits nach 15 km von einem Referee durchkreuzt, als er beim ÜBERHOLEN!!!! eine 4-minütige Draftingstrafe kassierte, die er 30 km später absitzen musste. Besser lief es zu Beginn für Frank Müller, der sich stetig an seinen eigenen Wattvorgaben orientierte und sich seine Kräfte so gut einteilte. So holte er sich bereits vor der Wende in Hawi den ein oder anderen zu schnell los gefahrenen Konkurrenten zurück. Doch auch seine Überholfahrt wurde von einem Referee ausgebremst, als er BERGAN BEIM ÜBERHOLEN!!! ebenfalls eine äußerst merkwürdige 4-minütige Draftingstrafe kassierte, die er bei km 140 mit einem 4-minütigen Fluchmonolog unter dem Penalty-Zelt abhaken musste. Ohne Einbruch und mit starken Radleistungen erreichte zu erst Frank und 5 Minuten später den zweiten Wechsel. Beide hatten sich für den Marathon viel vorgenommen und wollten weitere Plätze gut machen. So liefen die beiden die ersten 16 km entlang des welligen legendären Alii Drive’s mit hohem Tempo an Konkurrent für Konkurrent vorbei. Doch nach dem Scharfrichter an der steilen Palani Road ging es auf dem Highway stadtauswärts erst richtig los. Keine Wolke am Himmel, flimmernder Asphalt und brutale Hitze, dazu kamen bei Bernd Magenprobleme von den kalten Getränken und bei Frank leichte Bauchkrämpfe, die Bernd zu einem langsameren Tempo und Frank zu einigen kurzen Gehpausen zwangen. Glücklicherweise erholten sich beide wieder und kämpften sich bravourös Richtung des wohl emotionalsten Zieleinlaufs der Welt am Alii Drive. Mit knapp 3 Minuten Differenz überquerten Frank als 98. und Bernd als 115. des gesamten Starterfeldes von fast 2000 Athleten (bei 50 Herren- und 30 Damenprofis!!!) die Ziellinie der IRONMAN WELTMEISTERSCHAFT. Danach stand für die beiden der wohl verdiente Off-Season-Beginn, den sie mit ein paar weiteren Tagen auf den hawaiianischen Inseln einleiteten.


98. (23. M 30) Frank Müller            1:00:41/5:06:05/3:15:00 – 9:27:56
115. (21. M 35) Bernd Hagen        1:07:37/5:04:06/3:12:05 – 9:30:40   

                                                Bernd und Frank sind gespannt!
                                              Frank erreicht die Radwende in Hawi