Vom Jäger zum Gejagten: Beim dritten Saisonrennen der Regionalliga in
Lauingen lösen die Forchheimer Damen Immenstadt von der Tabellenspitze ab. Für
die Regionalliga-Herren springt gleichenorts wieder ein solider Mittelfeldplatz
heraus. Tags darauf verpassen die Landesliga-Herren beim Saisonauftakt im
heimischen Forchheim das Podium nur knapp.
Regionalliga, Damen
Der zweigeteilte Mannschaftswettkampf im schwäbischen Lauingen sah
vormittags einen Swim & Run (0,75/3 Kilometer) rund um den Auwaldsee vor, bei
dem die Teams im 60-Sekunden-Takt auf die Strecke geschickt wurden und diese gemeinsam
absolvieren mussten. Nachmittags ging es dann in den Zeitabständen des
vormittags zum Bike & Run (21/1,8 Kilometer) in die Innenstadt.
Allein der Tagessieg hätte dem unverändert aufgestellten Forchheimerinnen
zum Sprung an die Tabellenspitze gereicht. Doch wer auf ein erneutes
Kopf-an-Kopf-Duell mit den Immenstädterinnen gesetzt hatte, wurde bald
enttäuscht. Ganze 39 Sekunden Rückstand handelten sich Juliane Müller, Hanna
Krauß, Lena Gottwald sowie Anita Trinkerl am Vormittag ein, jedoch nicht auf
Immenstadt, welches überraschenderweise nur die sechstschnellste Zeit hinlegte,
sondern auf Regensburg. Trotz einer gelungenen Teamarbeit, bei der Krauß sowohl
im Wasser als auch an Land ihre Teamkolleginnen unermüdlich anschob, rutschte
der Tagessieg zunächst in unerhoffte Ferne.
Zwar hätte diese Konstellation den Forchheimerinnen für die
Tabellenspitze gereicht, doch sie wollten mehr. So ging es um 17 Uhr für die
Regensburgerinnen auf die sechs verwinkelten Radrunden durch die Innenstadt. Ab
diesem Zeitpunkt durfte ein Teammitglied zurückgelassen werden. Als lange 39
Sekunden später der Startschuss für den SSV fiel, hatte Gottwald ihren großen
Auftritt. Wie ein Uhrwerk knüpfte sie in ihrer Paradedisziplin den
Regensburgerinnen Sekunde für Sekunde ab bis sie in Runde vier den Rückstand
schließlich egalisiert hatte. Müller und Krauß bissen sich an ihrem Hinterrad
fest, während Trinkerl abreißen lassen musste.
Doch Gottwald war noch nicht satt. Bis zur Wechselzone fuhr sie ihrem
Team einen halbminütigen Vorsprung heraus, welcher den Abstand auf Regensburg
so groß werden ließ, dass dieses sich nur noch um die Verteidigung der
Silbermedaille sorgte. Die Forchheimer Damen hingegen konnten die tolle
Stimmung am Marktplatz, der dreimal zu Fuß überquert werden musste, aufsaugen
und liefen dem Tagessieg und der Tabellenführung auf den letzten Metern
ungehindert entgegen.
Regionalliga, Herren
Das gleiche Format mit etwas längeren Strecken (0,8/3 und 24/2,4
Kilometer) stand bei den Herren auf dem Papier. Das wiederum neu besetzte Team
fand mit Steffen Lotter, Andreas Kalb, Andreas Maiwald, Matthias Türk und
Michael Stirnweiß gut in den Wettkampf. Lotter und Kalb schlugen im Wasser für
das Team ein optimales Tempo an. Trotz des einminütigen Startabstandes war man
bereits nach 500 Metern auf Kempten aufgeschwommen und konnte dieses noch im Wasser
hinter sich lassen. Die schnellen drei Kilometer zu Fuß um den Auwaldsee waren
für Maiwald am härtesten, doch er bekam Unterstützung von Stirnweiß und so
fanden sich die Forchheimer nach Abschluss des erstes Teils auf Rang sechs
wieder, nur eine Sekunde hinter München, aber auch nur eine vor Ingolstadt und
sieben vor Karlsfeld.
Wie erwartet schob sich am Nachmittag das Feld auf dem engen Radkurs
weiter zusammen. Die Forchheimer attackierten früh und fuhren auf Platz fünf
vor in der Hoffnung, als erstes Team im Mittelfeld wechseln zu können. Doch kurz
darauf mussten sie gleich drei Teams passieren lassen. Diese konnten zwar nicht
davonziehen, doch die SSV Herren verzichteten auf erneute, kräfteraubende
Überholmanöver, auch weil Maiwald als Lokomotive des Teams einen schlechten Tag
erwischte und vorzeitig ausschied. Sie wechselten kurz hinter den vor ihnen liegenden
Teams in die Laufschuhe.
Obwohl die Teams nur wenige Sekunden trennten, gelang es keinem Team
mehr entscheidend zu attackieren. So fehlten den Forchheimern letztlich nur
fünf Sekunden auf den sechsten Rang. Da der letzte Biss auch diesmal fehlte,
musste man sich wiederum mit einem schlechteren, aber soliden achten Platz
begnügen, welchen man nun auch im Gesamtklassement der 15 Teams innehat.
Landesliga, Herren
Am Sonntag fiel dann beim Stadttriathlon Forchheim der langersehnte
Startschuss zur Landesligasaison. Simon Koch, Thomas Huberth, Wolfgang Gößwein
sowie Michael Stirnweiß mit seinem zweiten Start an diesem Wochenende sollten
über die Sprintdistanz von 750 Meter Schwimmen, 19 Kilometer Radfahren und 5
Kilometer Laufen den Grundstein legen für eine weitere Saison, in der man um
den Aufstieg in die Bayernliga mitmischen möchte.
Auf den sechs Bahnen des Forchheimer Königsbads brachten die 64
Athleten der 16 Teams das Wasser fortan zum Schäumen. Die beste Ausgangslage
der Forchheimer sicherte sich Stirnweiß, der nach ordentlichem Schwimmen als Achter
das Becken verließ und die erste Radgruppe erwischte. Koch folgte in der
zweiten und Gößwein in der dritten, zu welcher auch Huberth schnell
aufschließen konnte.
Durch das baldige Aufschließen der Spitzengruppe zu zwei Hofer
Athleten, die sich einen halbminütigen Vorsprung herausschwammen, befand sich
Stirnweiß in einem zwölfköpfigen Pulk nun ganz vorne im Rennen. In diesem
leistete er mit drei weiteren Athleten die Führungsarbeit. Von einem
Ausreißversuch sah er aufgrund der Belastung des Vortages jedoch ab. Den
Athleten in den anderen Radgruppen gelang es ebenso wenig zu einer der vorderen
Gruppen aufzuschließen. So kam es in der
Folge zu wenig Verschiebungen.
Das Rennen wurde also beim Laufen entschieden. Sahm von den im Vorfeld
hochgehandelten Bambergern übernahm sofort die Führung und zog das Tempo an.
Stirnweiß wartete zunächst ab, ob ein weiterer Konkurrent das Tempo mitgehen
würde. Doch dem war nicht so. Stattdessen lief es auf ein Duell um Rang zwei
mit dem Rother Luff hinaus. Sahm entschied das Rennen letztlich unangefochten
für sich, während Stirnweiß auf dem letzten Kilometer das Tempo erhöhte und sich
den zweiten Platz sicherte (Swim 11:59 – Bike 30:01 – Run 18:45 – Gesamt
1:00:45 Stunden).
Sowohl Koch als auch Huberth konnten auf der Laufstrecke noch einige
Konkurrenten einsammeln und kamen als 15. (Koch, 12:36 – 30:44 – 19:14 –
1:02:34) bzw. 20. (Huberth, 13:32 – 30:30 – 19:27 – 1:03:29) ins Ziel, was für
die Forchheimer den vierten Platz in der Mannschaftswertung hinter Bamberg,
Amberg und Roth bedeutete. Als 30. vervollständigte Gößwein das Forchheimer
Ergebnis (12:48 – 32:19 – 19:34 – 1:04:41).
Silbermedaillen gab’s für Hanna Krauß und Manuel Heilmann über die
Jedermann-Distanz beim Stadttriathlon Forchheim. Während sich Krauß der
Erlangerin Rexin geschlagen geben musste, kam Heilmann hinter dem Bamberger
Hentschel ins Ziel. Doch auch Martin Meyer Ter Vehn und Julian Meissner aus der
Forchheimer Jugendgruppe schlugen sich bei ihrem Debüt im Erwachsenenklassement
prächtig. Bei den Schülern gewann mit dem SSVler Jan Pluta einer der Jüngsten
im Feld. Maxim Jakimenko wurde Dritter. Bei den Schülerinnen erreichte Elena
Pluta den dritten Platz.
Offene Wertung Lauingen
Am Tag nach den Ligawettkämpfen in Lauingen fand dort der Triathlon über die Mitteldistanz (2,25/76/20km) statt. Nach durchwachsenem Schwimmen lief es für Frank Müller auf der Radstrecke besser. Dank ebenfalls guter Laufleistung erreichte er nach 4:01 Stunden das Ziel, was ihm den neunten Gesamtrang einbrachte.