Montag, 12. November 2018

Altersklassensieg und Qualifikation zur Challenge-WM für Andi Maiwald

Mit einem guten 2. Platz in der Altersklasse bei der letztjährigen Challenge Sardinien bekam ich nicht nur die Möglichkeit der Teilnahme an der Challenge-WM in der Slowakei, sondern gleichzeitig einen vergünstigten Startplatz auf Sardinien für 2018. Nachdem wir letztes Jahr eine tolle Zeit auf der Insel verbringen konnten war klar, dass wir dieses Jahr zurückkehren werden – auch um erneut an der Mitteldistanz teilzunehmen.

Schon vor der Anreise wurde vom Vereinskameraden berichtet, dass das Wetter dieses Jahr auf Sardinien nicht so gut ist, was sich bereits bei der Anreise mit viel Wind bemerkbar machte. Von der Fähre ging es sozusagen direkt zur Wettkampfbesprechung nach Forte Village, um dort zu erfahren, dass aufgrund der schlechten Wetterprognose das Schwimmen verkürzt werden muss.

Über Nacht frischte der Sturm noch auf und die letztjährigen Windverhältnisse sollten mit 3 m hohen Wellen noch einmal getoppt werden. Bereits morgens um 6 Uhr wurden die Athleten über die Social Medias unterrichtet, dass das Schwimmen ganz gestrichen werden muss. Durch die getrennten Wechselzonen musste aus logistischen Gründen sogar auf die Alternative eines Duathlons verzichtet werden, wo das Schwimmen durch einen ersten Laufsplit ersetzt wird und der Start wurde um 30 min nach hinten gerutscht.


Was ich nicht mitbekommen habe, dass die Zugangszeiten zu den Wechselzonen gleich blieben und somit kam ich zu spät, um mein Bike für den Wettkampf vorzubereiten und man drothe mir mit Disqualifikation. Meine Frau redete mit Engelszungen auf die Veranstalter ein, so dass ich während des Profirennens doch noch die Chance bekam, in wenigen Minuten das notdürftigste herzurichten und somit überhaupt starten zu können.

Der Veranstalter entschied sich für einen „Rolling Start“, was bedeutet das in der Reihenfolge der Startnummern alle 10 Sekunden 2 Teilnehmer ins Rennen geschickt wurden. Nachdem ich mich normalerweise beim Schwimmen in eine gute Position am Anfang des Feldes platzieren kann, war mir bewusst, dass ich mich heute durch viele schwächere Athleten kämpfen muss.



Mit einer gehörigen Wut im Bauch ging ich mit der Startnummer 283 ins Rennen und machte von Beginn an ordentlich Druck auf meiner Paradedisziplin. Ich arbeitete mich Platz um Platz nach vorne und hatte am Schluss auf den 90 km mit 1200 Höhenmetern einen Schnitt von über 36 km/h gefahren, was im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung von 10 min war.

Beim Wechsel in die Laufschuhe war die Angst groß, sich zu sehr verausgabt zu haben. Nichtsdestotrotz setzte ich alles auf eine Karte, denn dieses Jahr wollte ich nicht mit einem 2. Platz nach Hause fahren. Aufgrund des Rolling Starts wußte ich leider nicht wo ich im Rennen stand und somit gab es nur die Flucht nach vorne. Die Familie empfing mich nach der ersten Laufrunde mit den Worten: „Was willst DU denn schon da – Du bist doch viel zu schnell…“ aber ich fühlte mich gut!

Auf den zweiten 10 ½ km wurde es zwar hart, aber bei einem Halbmarathon den ich in der Vorbereitung für Sardinien mit einem 5. Platz Gesamt in der Wahlheimat Rosenheim abschließen konnte, holte ich mir die Selbstsicherheit ein hohes Tempo durchhalten zu können. Am Ende hatte ich auch hier auf das Vorjahr nochmal 2 Minuten gespart, was mir zum Schluss dann tatsächlich den Sieg in der AK40 bescherte.

Bei der Abends stattfindenden Siegerehrung erhielt ich dann meine Zulassung zur Mitteldistanz WM und zusätzlich habe ich einen Gratis-Startplatz beim Langdistanzrennen in Amsterdam, dem ältesten Rennen nach Hawaii, gewonnen.