Mittwoch, 9. Juli 2014

Ironman Frankfurt - ein langer Tag

Unsere beiden Ligastarter, Christian Seeberger und Ralf Gärtner, machten sich am vergangenen Wochenende auf, um ihren Saisonhöhepunkt in Angriff zu nehmen. Den beiden standen die gewohnten Distanzen gegenüber, welche Christian bereits aus früheren Rennen bekannt waren, Ralf hingegen debutierte auf der Langdistanz.
Trotz Pech gut drauf!
Mit guter Vorbereitung checkten beide am Tag vorher bei noch regnerischem Wetter ein und freuten sich auf ein gutes Rennen, um die gesetzten Ziele am Sonntag zu erreichen. Christian wollte endlich mal seine bisherige Bestzeit von 9:44h unterbieten und dabei wenn möglich einen schnellen Marathon laufen, sodass er möglichst nahe an die in seiner AK vergebenen 13 Hawaii Slots kommt. Ralf konnte mit einem kräfteschonenenden Schwimmen und eine gute Rad und Laufperformance bauen, sodass er konstant in Reichweite seiner Mitstreiter um Hawaii mithalten dürfte.
Am Rennmorgen deutete der Wecker mit einer "3" vor dem Doppelpunkt bereits an, dass es ein langer Tag werden sollte. Nachdem dei beiden wegen Straßensperrungen bereits ein wenig unter Verzug waren, schafften sie es dennoch rechtzeitig ins Wasser und freuten sich den vielen mitgereisten Fans und Betreuern aus unserem SSV ein tolles Rennen zu liefern.
Ralf zieht die Favoritin Camilla Pedersen
Ralf überholt Christian
Platt, aber im Ziel!
Ralf startete um 06:45Uhr mit den schnellsten Agegroupern und allen Profis. Im Langener Waldsee mussten zwei Dreieckskurse mit einem 20m langen Landgang dazwischen absolviert werden. Die ersten beiden Kilometer fand Ralf gute Füße, die er allerdings nach dem Landgang verpasste, sodass er den Rest alleine schwimmen musste. Mit der 28. schnellsten Zeit unter den 3000 Startern in 51:32min blieb er in Bereich des Erwarteten. Christian musste mit dem großen Hauptfeld auf die Reise gehen und somit blieb ihm auch einige Schläge und Tritte nicht erspart. Nach solidem Auftakt in 1:01:56h für die 3,8km konnte auch er in die erste Wechselzone einlaufen, die für ihn allerdings viel länger als erwartet ausfallen sollte. Denn als er auf sein Rad steigen wollte, bemerkte er einen Plattfuß am Laufrad. Da allerdings seine Ventilverlängerung abgebrochen war und er diese mit bloßen Händen nicht abbekam, musste er auf Hilfe warten und verlor damit insgesamt über eine Viertelstunde. Mit ordentlich Wut im Bauch bretterte er nun los, um wieder Zeit gutzumachen. Erst nach einigen Kilometern und serh vielen Überholvorgängen, bremste er sich, da er dieses Tempo nicht hätte durchhalten können. Über die schnellen 180km mit ein paar Hügeln und 1000hm fuhr er konstant nach seinem Wattwerten und konnte aufgrund seiner Radstärke aber seines Rückstandes auf nicht viel Unterstützung im Feld hoffen. Gegen Ende, als der Wind stärker wurde, ging bei ihm auch langsam die Luft aus. Hier musste er dann leider dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Etwas angeschlagen, aber mit einer Radzeit von 5:04:21h (inkl. der Pannenzeit) hat er sein Leistungsvermögen aufzeigen können.
Am Römer darf gejubelt werden
Ralf fand nach ca. 40km Anschluss an die Spitze der Profifrauen und einigen schnellen Altersklassenathleten, sowie ein paar Herrenprofis. Leider wurde dort sehr unrythmisch gefahren und an manchen Abschnitten das Tempo verschleppt. Ralf fühlte sich aber nicht in der Lage alleine wegzufahren und sein eigenes Rennen zu machen, da er auf Nummer sicher gehen wollte und auch keinen Sahnetag auf dem Rad hatte. So schonte er sich so gut es ging und verfolgte strikt seinen Ernährungsplan. Nach 4:51:18h und der 100. schnellsten Radzeit im Feld, wechselte er am Frankfurter Mainkai auf den Marathon. Der Marschroute von 4:20min/km konnte er gut verfolgen, wobei er sich fast ausschließlich  mit der späteren Gesamtsiegerin der Frauen duellierte. Nach einer schwierigen dritten von vier Laufrunden, erholte er sich in der letzten wieder und konnte mit einem überbreiten Grinsen und völliger Erleichterung den besten Zieleinlauf seiner Karriere genießen. In 3:05min lief er den 19. schnellsten Marathon an diesem Tag und konnte sich somit als Gesamt 19. nicht nur über den Vizeeuropameistertitel in der Altersklasse M25 freuen, sondern als 5. Agegrouper overall mit einer Zeit von 8:53:08h auch noch den begehrten Slot für Hawaii im Oktober sichern. 
Christian bemerkte schon relativ bald, dass er, obwohl einer sehr guten Laufvorbereitung, seine Zielzeit um 3h15min für den Marathon wohl begraben musste, da ihm das Radfahren doch mehr als erwartet hinterher hing. In der zweiten und dritten Runde am Mainufer und speziell bei den zwei Brücken pro Runde, musste er sich ziemlich quälen, was ihm allerdings recht schwer gefallen ist. So drosselte er sein Tempo und konnte somit ab KM30 wieder ein wenig Fahrt aufnehmen. Das sich dies ausbezahlt hat, merkte er, als er auf den letzten 3 Kilometern die schnellsten Splits hinlegte. Nach 3:32:47h und gelang ihm dann bereits zum dritten Mal eine Endzeit von 9:44, was ihm allerdings bescheinigt, dass er ohne dem Defekt zu Beginn der Radstrecke deutlich mehr drin gewesen wäre. Letztendlich bedeutete dies einen 39. Platz in der starken AK30 und eine versöhnliche Leistung an diesem Tag, bei dem das Glück leider nicht auf seiner Seite war. 
In zwei Wochen geht es für die Langdistanzcrew Frank Müller, Steffen Lotter und Matthias Neubauer in Roth ums Eingemachte.






Ergebnisse Ironman Frankfurt:
19.   Ralf Gärtner                     51:32 (28.)   - 4:51:18 (100.) - 3:05:05 (19.)   --- 8:53:08 
214. Christian Seeberger   1:01:56 (371.) - 5:04:21 (373.) - 3:32:47 (210.) --- 9:44:59