Freitag, 9. Dezember 2011


Bernd Hagen erkämpft sich bei Hitze und Platzregen die Hawaii-Quali

Für seinen Saisonabschluß zog es Bernd Hagen auf die mexikanische Karibikinsel Cozumel. Dort fand die zweite Auflage des Ironman Mexiko statt, bei dem er sich als einer von 2.350 Teilnehmern den harten Bedingungen stellte. Diesmal startete er als Amateur mit der klaren Zielsetzung sich einen der begehrten 8 Startplätze seiner Altersklasse M35 für die Ironman Weltmeisterschaft Hawaii 2012 zu ergattern.
Nach dem Massenstart der Amateure, lediglich die Profis durften 20 Minuten eher starten, machte er sich im Rechteckskurs auf die 3,8 km lange Schwimmstrecke im glasklaren Meer. Für die Unterwasserwelt hatte er jedoch keinen Blick, vielmehr versuchte er der großen Keilerei aus dem Weg zu gehen und lieber einen etwas längeren, dafür aber freieren Kurs zu schwimmen. Dies gelang ihm mit Ausnahme der ersten Boje auch sehr gut, so dass er als 40. seiner Altersklasse nach 59:30 Minuten seine schwächste Disziplin hinter sich gebracht hatte und guter Dinge zum Radfahren wechselte. Dort wartete auf die Athleten ein flacher Dreirundenkurs, stets mit Ausblick auf die traumhafte Küste, die sich auf der Ostseite jedoch von seiner windigeren Seite zeigte. Da der Kurs weit einsehbar war, konnte Bernd bereits zu Beginn registrieren, dass noch einige Konkurrenten vor ihm lagen. Mit gutem Raddruck machte er jedoch Platz für Platz gut. Richtig zu schaffen machte ihm die Hitze, so dass er nach 150 km, es hatte mittlerweile 35 Grad, sogar mit leichten Schwindelgefühlen zu kämpfen hatte. Mit ausreichend Kühlung konnte er jedoch auch dieses Problem in den Griff bekommen und so auch die Rückenwindpassage bis zum zweiten Wechsel genießen. Dort hatte er sich mit einer Radzeit von 4:52 Stunden bereits bis auf Rang 6 seiner Altersklasse und Platz 10 bei den Amateuren nach vorne gearbeitet. Die Wettkampfvorbereitungen in der Laufdisziplin liefen im kalten Deutschland zuvor sehr gut, so dass er plante, dort weiter Plätze gut zu machen. Mit konstant 4:00 Minuten pro Kilometer legte er auf den ersten 7 Kilometern ein hohes Tempo vor, doch schon bald sollte er die Spuren der vorangegangen sechs Stunden in der schwülen Hitze spüren. So griff er deutlich früher als geplant an den Verpflegungsstationen zu Cola, die leider sehr kalt war, was seinem Magen nicht gefiel. Zwar ging es vielen Kontrahenten kaum besser, so dass er auch weitere Plätze gut machte, sein Tempo konnte auch er allerdings nicht mehr halten. Zum Ende des Marathons verflog die Hitze dann, als die Teilnehmer mit einem heftigen Platzregen erfrischt wurden. Nach 3:10 Stunden auf der Marathonstrecke und 9:09 Stunden Gesamtzeit lief Hagen 45 Minuten nach dem Sieger Michael Lovato erschöpft, aber glücklich als Dritter seiner Altersklasse, viertbester Amateur und 21. des Gesamtfeldes ins Ziel. Nun kann er sich in seiner wohlverdienten Saisonpause bereits 10 Monate vor dem Ironman Hawaii über die geglückte Qualifikation freuen und diesen langfristig planen.