Montag, 5. August 2013

Erlangen - Bernd mit Sieg auf der Mitteldistanz

Der wieder einmal toporganisierte Erlanger Triathlon wurde auch dieses Jahr wieder mit regem Teilnehmerzuspruch als auch tollem Wetter belohnt. Die bereits seit Jahren fixe Streckenführung verspricht schnelle Zeiten und spannende Positionskämpfe. Diese resultieren an der Spitze des Teilnehmerfeldes zum Teil auch daraus, dass sich immer wieder Profis und sehr ambitionierte Agegrouper aus Deutschland nach Franken trauen.

Die Kurzdistanz
Als einer von zwei Athleten aus unserem Ligateam bestritt unser Chefcoach, Wolfgang Gößwein, das Rennen. In der AK45 wartete wie zu erwarten wieder starke Kontrahenten auf, unter denen Marcus Schattner, alias Mr. Rothsee, herausstach. Das dieser stets eine Rolle um den Gesamtsieg mitspielt unterstreicht sein Leistungsvermögen. Wolfgang begann im 26Grad warmen Kanal, natürlich ohne Neo, ordentlich und entstieg dem Kanal und dessen starke Strömung an diesem Tag als 18.er mit nur 4 Minuten Rückstand auf den Führenden nach 26:22min. In seinem Schlepptau hatte er gleich zu Beginn einen Mitstreiter in seiner Altersklasse, der sich an seine Füße heftete. Auf dem Rad konnte er ein hohes Tempo anschlagen, was mit den wenigen Trainingskilometern dieses Jahr nicht unbedingt zu erwarten war. So stellte er mit Tuchfühlung auf das AK-Podest und der 33. besten Radzeit nach 1:06:57h das Rad in die Wechselzone, schlupfte in seine Wettkampfschuhe und bließ zur Aufholjagd. Leider erwischte er nicht seinen besten Tag in den Tretern und konnte seine eigentliche Stärke nicht ganz ausspielen. Die 11km rannte er dann in 45:38min, was trotzdem ein ordentlicher Schnitt sein durfte. So konnte er sich nach 2:18:57 als Gesamt 20.er über den Bronzerang auf dem AK-Podium freuen. Glückwunsch Chef ;)
Der zweite im Bunde war Florian Fink. Durch sein Leistungsvermögen in diesem Jahr gilt er immer als Mitfavorit auf dem Sieg. Dennoch sollte es ein hartes Rennen werden, da einige namhafte Hüpfer mit von der Partie waren. Im Wasserschatten konnte er sich kräfteschonend im Spitzenfeld reinhängen und stieg nach 22:34min aus dem Kanal. Schnell gewechselt und ab aufs Zeitfahrrad sprengte er mit Tobias Heining schnell die Gruppe, sodass er mit jenem und Marcus Schattner das Führungstrio bildete. Auf den flachen knapp 40 Radkilometern konnte sich trotz einiger Attacken keiner der drei Favoriten absetzen, sodass die 11km zu Fuß entscheiden müssen. Florian brauchte nur 59:33min, was der schnellste Radsplit sein sollte. Gleich zu Beginn rissen beide Schulter an Schulter laufend ein Loch zum Altmeister Schattner. Die ersten 4km konnten beide auf Augenhöhe laufen, was ein spannendes Rennen versprach. Als es dann in den Wald ging konnte Florian leider den Antritt aus dem eh schon sehr schnellem Tempo nicht folgen und ließ abreißen. Dennoch kämpfte er bis ins Ziel, dass sein Gegner vielleicht doch noch einbrechen würde. Leider schmolz der Rückstand nicht mehr und somit spurtete Florian mit nur 45s Rückstand und einer super schnellen Laufzeit von 38:09min auf Gesamtplatz 2. ins Ziel!

Die Mitteldistanz
Eine ganze Armada an Forchheimern startete auf der Mitteldistanz über 2km Schwimmen im Main Donau Kanal, 77km Radfahren auf einem schnellen, aber windanfälligen Kurs mit nur zwei Hügeln und zwei Laufrunden a 10km im Wald und am Kanal. Mit unterschiedlichen Zielsetzungen wurde das Rennen in Angriff genommen. Frank Müller wollte "einfach nur Spaß haben und so schnell wie möglich" in seinem Übergangsjahr sein. Ralf Gärtner erwartete ein spannendes Rennen um den Gesamtsieg. Hier hatte aber der große Favorit Bernd Hagen etwas dagegen, da er auf seinen Trainingsstrecken schon zweimal gewann. Als eines seiner beiden Hauptrennen wollte Steffen Lotter mit einer schnellen Endzeit und einem Gesamtrang unter den besten 30 finishen. Thomas Huberth meldete erst eine Woche vorher und bestritt sein erstes Rennen auf der Mitteldistanz relativ erwartungslos.
Im Schwimmen formierte sich Steffen und Ralf gleich zu Beginn als Spitzenduo, wobei Steffen das Tempo machte, allerdings auch für den ein oder anderen Umweg sorgte. Ralf übernahm nach ca. 700m das Kommando und führte Steffen um die Wendeboje. Allerdings verpasste Steffen den Anschluss und konnte aufgrund starker Orientierungsprobleme sein Potenzial nicht abrufen und ging als 7. aus dem Wasser. Ralf behielt die Führungsposition inne und konnte der starken Strömung und dem überholen der langsamen Kurzdistanzathleten nach 29:16min trotzen. Für Frank lief es sehr gut zu Beginn, sodass er mit konstanter Pace als 3. mit nur 75s Rückstand in die Senkrechte kam. Bernd hatte ohne seinen geliebten Neo etwas mehr zu kämpfen, hielt aber den Rückstand von 2min auf Ralf dennoch in Grenzen, wohlwissend seiner beiden starken Landdisziplinen und schneller Gesellschaft. Thomas war "einfach nur froh" als er wieder festen Boden spürte, da die überlange Distanz von 2km nicht gerade förderlich für seine schwächste Disziplin ist. Dennoch erzielte er mit 35:28min die 41. beste Schwimmzeit von 500 Athleten.
Auf dem Rad wurde dann erstmal ordentlich sortiert, verpflegt und der Puls runtergebracht. Zumindest bei vielen, nicht aber bei Bernd. Dieser pflügte mit ordentlich Power durchs Feld und schoss schnell an Position 2 im Schlepptau hatte er nur einen einzigen Mitstreiter, der später als erster vom Rad steigen sollte. Mit einer Bombenzeit auf der ersten Runde konnte er nach 40km auf den bis dato alleine fahrenden Führenden Ralf auffahren und diesen überholen. Frank und Steffen kontrollierten die Verfolger und fuhren konstant und bedacht die erste Runde, immer in Sichtkontakt zueinander liegend, an. Thomas begann euphorisch und war nur am überholen. Schnell war der Rückstand auf Steffen und Frank bis auf ca. 2min geschrumpft. An der Spitze sorgte nun Bernd für das Tempo, wobei Ralf und ein Mitstreiter dahinter gut mithalten konnte. Leider zeichnete sich bei Ralf schon hier ab, dass er mit Krampfansätzen bei stärkerem Druck auf dem Pedal vorsichtig sein sollte. So kam es dass er zwei KM vor Ende der Radstrecke von Krämpfen geplant nur noch dahin rollern konnte und über auf diesem kurzen Abschnitt über 2 Minuten auf Bernd verlieren sollte. Da half die 500m lange Wechselzone mit Geh- und Dehnpausen auch nicht gerade, um sich davon zu erholen. Bernd war zum Schluss allerdings auch bedient und spürte die Verfolgungsjagd der ersten Runde. So musste er Lukas Schmidt, dem am Ende Drittplatzierten, ziehen lassen. Das Forchheimer Duo konnte bis zum Ende zusammen bleiben, wobei sich Frank seiner Radleistung zufrieden zeigte, Steffen sich aber ein wenig mehr erhofft hätte. Thomas gelang es nochmals eine Minute auf die beiden aufzuholen und mit einer sensationellen Radleistung (10. schnellste Zeit) in den Halbmarathon zu starten.
Hier blies Thomas zum Angriff, wobei er sich nicht sicher sein konnte, ob er das Tempo über die ungewohnte Strecke durchhalten könne. Schnell holte er Steffen ein und blieb auf seiner ersten Runde deutlich unter dem was er sich hätte ausmalen wollen. Trotzdem nagte die lange Distanz dann deutlich an ihm, sodass er langsamer wurde. Nichtsdestotrotz konnte er mit 1:24:37 für die 20km seine Position halten und fragte sich im Ziel als Gesamt 14.er! und AK-Zweiter ob "das wirklich Spaß machen soll?" Ein paar Stunden danach bejahte er seine eigene Frage allerdings wieder. Steffen hatte viele Auf und Ab´s auf der Laufstrecke. Ein bedachter Beginn, ein schnelles Ende der ersten Runde, ein Loch zu Beginn der zweiten und dann immer stärker werdende Schmerzen in der Hüfte zwangen ihn unter seinen Möglichkeiten zu finishen. Trotzdem reichte es für sein persönliches Ziel und den Gesamtrang 26. Frank spulte routiniert sein Tempo ab ohne irgendwelche Schwächephasen oder Pausen einzulegen. Mit breitem Grinsen und völlig zufriedener Leistung konnte er sich mit der fünftschnellsten Laufleistung von 1:19:58 noch auf den Gesamtrang 6 und den Silberrang in der AK vorarbeiten. Bei Ralf sollten es lange 20km werden. Von Krämpfen in beiden Beinen ausgebremst bewältigte er den ersten KM in 9 Minuten und Unmengen an Gels, Salz und allem was er kriegen konnte. Dies versprach zwar Besserung in den Beinen, allerdings nicht in der Magengegend. Daher musste er das ein oder andere Mal in der Mönau in die Büsche, was ihm aber nicht vom Erreichen des Zielstrichs abhielt. Mit 1:27:34 konnte er an diesem Tag nicht seine Stärke ausspielen, aber über den Rest sehr zufrieden sein. Im Kampf um den Tagessieg ging es Schlag auf Schlag: Der Führende auf dem Rag legte ordentlich vor und behielt seine 60s Vorsprung. Bernd wurde dahinter von Martin Schädle aus Memmingen überholt, welcher am Ende der ersten Laufrunde an Position eins lief. Hier konnte Bernd dann auch auf Position 2 ins Stadion laufen, von dem es ab auf die zweite Laufrunde ging. Mit konstantem Rückstand von unter einer Minute gab Bernd nicht auf bis er 5km vor dem Ziel sah, dass er wieder zum Führenden aufschloss. Kurz vor der letzten Brücke konnte Schädle dann überholen und sich die Butter bis ins Ziel nicht mehr nehmen lassen. So feierte Bernd mit starker und konstanter Leistung in allen drei Disziplinen, von denen die schnellste Laufzeit von 1:14:41 heraussticht, seinen Heimsieg bereits zum dritten Male.
Somit ging ein ereignisreicher Tag für alle SSV`ler zu Ende, die trotz einiger "Problemchen" alle Spaß dabei hatten.

Ergebnisse Erlangen Kurzdistanz (1,5 - 40 - 11):
2. Florian Fink             2:00:16 (22:34 - 59:33 - 38:09)
20. Wolfgang Gößwein 2:18:57 (26:22 - 1:06:57 - 45:38)




Ergebnisse Erlangen Mitteldistanz (2 - 80 - 20):
1. Bernd Hagen            3:42:09 (31:15 - 1:56:13 - 1:14:41)
6. Frank Müller            3:55:33 (30:31 - 2:05:04 - 1:19:58)
9. Ralf Gärtner            3:56:48 (29:16 - 1:59:58 - 1:27:34)
14. Thomas Huberth    4:01:17 (35:28 - 2:01:12 - 1:24:37)
26. Steffen Lotter        4:12:54 (30:47 - 2:04:45 - 1:37:22)

Wolfgang entledigt sich seiner Schwimmutensilien
 
 
Noch lacht unsere Radrakete, Thomas, auf seinem Mitteldistanzdebut
 
Steffen (471) auf der Verfolgung von Frank (398)
 
Bernd kurz vorm Wechsel in die Laufschuhe