Dienstag, 14. Juli 2015

Starker Debütantenball der SSV-Starter


Die grandiose Stimmung beim Triathlon Langdistanzklassiker Challenge Roth über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen ließen sich dieses Jahr gleich sieben Starter des SSV Forchheim sowie eine Staffel nicht entgehen.

Überglücklich erreichten die beiden weiblichen Debütantinnen, Nadja Ludwig und Lena Drummer nach langer Vorbereitung mit nur geringer Differenz das Ziel. Zusammen stiegen die beiden in der zweiten Startgruppe um 6:40 Uhr in den Rother Kanal.
Während Nadja Ludwig sich relativ weit vorne positionierte und überraschend wenig Gedränge im Wasser erlebte, hatte Lena Drummer teils mit Kontrahentinnen zu kämpfen. Beide stiegen voll in ihren geplanten Zielzeiten aus dem Wasser und starteten so euphorisiert in den langen Tag. Trotz der Zuschauermassen an der Strecke und gerade in der ersten der beiden Radrunden überholenden Athletinnen wählten beide eine besonnene Renntaktik und drosselten ihr Tempo, um nicht zu überziehen und im angestrebten Herzfrequenzbereich zu bleiben.  Etwas Probleme bereitete Lena Drummer nach der Hälfte lediglich eine Verspannung im Bein, was sie zeitweise bereits aus dem Radtraining kannte. Dies bereitete ihr zwar etwas Schmerzen, aber mit dem Wissen, dass es beim Laufen kein Problem mehr darstellen wird, biss sie sich weiter durch. Bei Kilometer 120 war es dann so weit, dass Nadja Ludwig auf ihre Trainingspartnerin auffuhr. Gemeinsam motivierten sie sich bei aufkommenden Wind auch auf den letzten 60 Kilometern bis zum zweiten Wechsel. Während Nadja Ludwig schnell ihren Laufrhythmus fand und in ihrer Sahnedisziplin einfach nur Spaß hatte und den abschließenden Marathon im konstanten Tempo von 5:40 Min./km von Anfang bis Ende genießen konnte, ohne einzubrechen, musste Lena Drummer zu Beginn erst ihren Rhythmus finden.
Immer besser lief es jedoch ab Kilometer 15 bei ihr und so konnte sie im konstanten Abstand ihre Trainingspartnerin an den Wendepunkten entgegen kommen sehen, um dann knapp 6 Minuten hinter Ludwig, ebenfalls mit einem Lauf knapp unter  der 4-Stunden-Marke sich in die Arme zu fallen. Beide bleiben deutlich unter der erträumten 12 Stunden Marke und lieferten einen hervorragenden Einstand ab.




In der 3. Startgruppe um 7:00 Uhr startete als erster männlicher SSV-Starter Simon Koch ebenfalls bei seinem Debüt über die Langdistanz in die Auftaktdisziplin, wo er sich durchwegs super fühlte und einen glänzenden Auftakt erlebte.
 
Mit konstant hohem Tempo spulte er die gesamte Radstrecke ab, kassierte aber als er zu nah auf deutlich langsamer vor ihm fahrende Starter auffuhr, eine sehr ärgerliche Zeitstrafe, weshalb er zunächst schon auf der Radstrecke 5 Minuten im Strafzelt absitzen musste und dieses Jahr zusätzlich die Verschärfung mit einem zusätzlichen Kilometer auf der Laufstrecke auf sich nehmen musste, was ihm somit in der Summe ca. 10 Minuten zusätzlich bescherte. Selbst am Ende der Radstrecke hatte er immer noch gute Beine und keinerlei Anzeichen von Problemen, so dass er den Beginn der Marathonstrecke fast etwas zu forsch und mit etwas Wut im Bauch anlief. Mit nur minimalem Geschwindigkeitsabfall lief er seinen 43,2 km langen Marathon zu Ende und beendete ein grandioses Debüt nach 9:37 Stunden und 7. Bester Feuerwehrmann bei der gleichzeitig ausgetragenen Weltmeisterschaft der Feuerwehrleute.

Der vierte Ersttäter, Tobias Friedrich freute sich bei seiner Angstdisziplin über einen sehr gelungen Auftakt, den er nach 1:21 Stunden voll im Plan hinter sich bringen konnte, um sich dann auf dem Rad permanent auf der Überholspur zu befinden. Erst der aufkommende Wind auf der zweiten Radrunde und fehlende Kontrahenten in seinem Geschwindigkeitsbereich in seiner Nähe zur Orientierung kosteten ihm etwas Zeit. Mit guten Beinen und immer noch der Möglichkeit, die 10-Stunden-Marke unterbieten zu können, startete er in den Marathon. Ab km 21 wurden die Beine schwerer und die Schritte kürzer. In soliden 3:34 Stunden und ohne Gehpausen lief er nach 10:11 überglücklich bei den vielen mitgereisten Forchheimer Fans ins Ziel ein.

Einen absolut zweigeteilten Tag erlebte der in Topform angetretene Michael Spudat. Mit neuer Schwimmbestzeit und bis Kilometer 120 auf dem Rad mit starker Leistung ebenfalls auf Bestzeitkurs unterwegs lief alles nach Plan, außer der Ernährungsplan. Hier verzettelte er sich mit der fatalen Folge, dass er Magenprobleme bekam und sich sogar übergeben musste. Dies setzte eine Spirale in Gang, die er nicht mehr kompensieren konnte. Umso bemerkenswerter war es, dass er sich über den gesamten Marathon durchkämpfte und dennoch noch unter 12 Stunden das Ziel erreichte, wo ihn seine Freundin Nadja Ludwig tröstend in Empfang nehmen konnte.

Mit einem unangestrengtem Gefühl absolvierte Christan Bindl das Schwimmen. Umso ertaunter und erfreuter war er nach dem Blick auf die Uhr beim Schwimmausstieg. Das Radfahren war gerade auf den ersten 40 Radkilometern ein absoluter Genuss, wo er sogar seine selbstauferlegte Euphoriebremse ziehen musste, um nicht zu schnell unterwegs zu sein. Härter wurde es dann auf der zweiten Runde, mit deren Ende er auch das erste Mal 180 km am Stück absolvierte. Positive Gedanken an das bereits Geschaffte waren dann mehr und mehr auf der Laufstrecke nötig, wo er sich schon zu Beginn erschöpfter als erhofft fühlte, aber mit einer Mischung aus Gehen an den Verpflegungsstellen und Laufen überglücklich den Zielkanal erreichte, wo er seiner Frau noch mit Siegerkuss begrüßen konnte und auch die letzten Meter noch hinter sich brachte, wohl wissend, dass er alles aus sich heraus geholt hatte an diesem Tag, wenn es auch nicht ganz für die erhoffte Sub-12-Stunden Zielzeit gereicht hat.   
Matthias Neubauer erlebte leider einen enttäuschenden Tag. Nach starkem Schwimmen lief es auf der ersten Radrunde zunächst sehr ordentlich und genau in seinem anvisierten Bereich. Doch im Laufe der zweiten Runde bekam er zunächst große energetische Probleme, gefolgt von Problemen mit der Atmung, was ihn dann nach wenigen Laufkilometern zur Aufgabe zwang.